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Kosten des Rauchens

******e06 Mann
689 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Kosten des Rauchens
In einem anderen Thema kam die Frage auf, welche Auswirkungen das Rauchen auf die Volkswirtschaft hat.
Die Tabaksteuer wird dabei gerne genannt.
Wenn ihr den Anfang der Diskussion noch mal nachlesen wollt: Nichtraucher: Änderung des Modstatus

Hier ein paar Links zum Thema:
http://de.wikipedia.org/wiki … hen#.C3.96konomische_Aspekte
http://www.dkfz.de/de/presse … ungen/2009/dkfz_pm_09_31.php
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,533257,00.html

Mich hat es doch etwas gewundert, als Tanaziel davon geschrieben hat, dass Raucher im Schnitt im Laufe ihres Lebens die Krankenkasse weniger kosten als Nichtraucher. Eine Studie aus den Niederlanden stellt diese These auf (siehe Link auf Artikel im Spiegel).
Die Studie hat allerdings einige Annahmen zur Vereinfachung gemacht. Es wird auch nicht gegenübergestellt, wie sich die Krankenkassenbeiträge in Laufe des Lebens eines Rauchers zu denen eines Nichtrauchers verhalten. In der Studie steht auch, dass ein Nichtraucher bis er 70 ist, der Krankenversicherung weniger als ein Raucher kostet. Erst ab 70 ändert sich das, weil dann wegen der geringeren Lebenserwartung nicht mehr so viele Raucher Leistungen der Krankenkasse beziehen. Ich weiß auch nicht, wie es sich verhält mit denjenigen Rauchern, die im Alter z.B. wegen ihrer Raucherkrankheiten aufhören zu rauchen. Werden die dann sofort als Nichtraucher gezählt?
Auch die Wirkungen des Tabakrauchs auf Nichtraucher (->Passivrauchen) wird in solche Berechnungen nur schwer einzurechnen sein.
Ich denke, dass es unbestritten ist, dass (wieder im Schnitt) ein Raucher im Laufe seines Erwerbslebens häufiger krank ist als ein
Nichtraucher. Auch wird es so sein, dass Raucher eher aus dem Berufsleben ausscheiden (krankheitsbedingt oder durch frühen Tod). Dies alles ergibt im Vergleich hohe volkswirtschaftliche Kosten. Man könnte noch viele weitere Details betrachten.
Letztlich ist es aber ja auch nicht so, dass in einem Gesundheitssystem das Geld das wichtigste sein sollte. Dies muss die Gesundheit sein!
Stefan
********hare Paar
679 Beiträge
Sozialverträgliches Frühableben von Rauchern?
Dass ältere Menschen hohe Gesundheitskosten verursachen, ist unbestritten. Daraus abzuleiten, dass ein Raucher die Krankenkassen billiger kommt als ein Nichtraucher, ist aber ein voreiliger Fehlschluss. Man muss nämlich die zweifellos höheren Aufwendungen für Raucher während ihres elendigen Raucherlebens abdiskontieren und der Ersparnis gegenüberstellen, die sie durch sozialverträgliches Frühableben einbringen. Und selbstverständlich auch den durch sozialverträgliches Frühableben verursachten Beitragsaufall der Raucher berücksichtigen. Und hier wette ich, dass die Bilanz eindeutig zugunsten der Nichtraucher ausgeht.

Ich bin der festen Überzeugung, dass Raucher ein Zuschussgeschäft für die Krankenversicherungen sind und von den Nichtrauchern massiv subventioniert werden müssen.
Die von mir genannte Studie berücksichtigt das, GangandShare. *g*

auch @****kie: Man kann Studien immer bezweifeln. Allerdings bitte wissenschaftlich, nicht populärwissenschaftlich. Wer eine andere Studie findet, die zu einem anderen Ergebnis kommt, der möge sie bitte posten. Sinn und Zweck von Studien ist es ja gerade, Bauchgefühl und "ich denke" durch Meßgrößen und Fakten zu ersetzen.

Hier sind noch ein paar Links, die sich mit dem Thema kritisch auseinandersetzen, mit Kommentaren von Experten und weiterführenden Links:

Krankenkassen:
http://www.raucherportal.de/kosten/kost6.htm
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/27/27220/1.html

gesellschaftliche Kosten:
http://www.vistaverde.de/news/Wissenschaft/0412/16_rauchen.php
http://www.bag.admin.ch/dokumentation/medieninformationen/01217/index.html?lang=de&msg-id=4451
*****_48 Frau
181 Beiträge
Man muss nämlich die zweifellos höheren Aufwendungen für Raucher während ihres elendigen Raucherlebens abdiskontieren und der Ersparnis gegenüberstellen,

......und woher kommt dann die konkrete Summe zum abdiskontieren?
Ich bin bestimmt eine konsequente Gegnerin des Rauchens, aber so lange nicht ganz eindeutig für jede konkrete Krankheit genauso konkret das Rauchen als Ursache ermittelt werden kann ähnelt dies einem Phantomschmerz.
********hare Paar
679 Beiträge
@Tanaziel
Die von mir genannte Studie berücksichtigt das, GangandShare. *g*
Also erstens hast Du keine Studie genannt, sondern nur einen Zeitungsbericht darüber. Und zwar über holländische Verhältnisse.

Dass dort zum Beispiel die Beitragszahlungen berücksichtigt wurden, können wir dem nicht entnehmen, wie wir auch die gesamte Studie nicht nachvollziehen können, weil sie uns nicht vorliegt.

Ebenfalls wurden anscheinend nicht die Kosten des Passivrauchens eingestellt.

Im übrigen würde uns ja interessieren, wer die Studie gesponsort hat. Würde uns nicht verwundern, wenn die Zigarettenindustrie im Hintergrund gewirkt hätte.
Einer der Links, die ich oben gepostet habe, enthält einen Link auf die Studie selbst. Alle Kommentare hier werden durch Lesen selbiger beantwortet, z.B. wer bezahlt hat:
Funding: This work was funded by the Dutch Ministry of Health, Welfare and Sports.
oder was berücksichtigt wurde und was nicht. Ich poste hier auch gerne nochmal den direkten Link:
http://www.plosmedicine.org/article/info:doi/10.1371/journal.pmed.0050029#journal-pmed-0050029-t001

Ansonsten bitte ich um Verständnis, wenn ich auf dem "ich wette" oder "ich hab's zwar nicht gelesen, aber..." Niveau nicht weiterdiskutiere. *g*
********hare Paar
679 Beiträge
Danke. Studie quergelesen.

Wie vermutet: Weder werden die zusätzlichen Krankenkassenbeiträge der länger lebenden Gesunden berücksichtigt, noch werden die anfallen Krankheitskosten abdiskontiert.

Im übrigen zitiere ich mal aus der Studie

Fourth, it is important to stress that we have focused solely on health-care costs related to smoking and obesity, ignoring broader cost categories and consequences of these risk factors to society. It is likely, however, that these impacts will be substantial. For instance, reduced morbidity in people of working age may improve productivity and thus result in sizeable productivity gains in society (e.g., [44]). In the case of smoking and obesity, these indirect costs could well be higher than the direct medical costs

PS: Deine Niveau-Anmerkungen kannst Du Dir schenken. Solche Postingsspitzen sind per se niveaulos.
raucher haben mehr kosten wie nichtraucher
*****k87 Paar
976 Beiträge
Weshalb?
PS: Deine Niveau-Anmerkungen kannst Du Dir schenken. Solche Postingsspitzen sind per se niveaulos.

Weshalb eigentlich hier diese Schärfe?
Wir bekommen bald den Eindruck, dass dies zu Euerem Profil gehört.
Logisch ...?
Wenn man die unterschiedlichen Bereiche betrachtet die bei einer Berechnung zu berücksichtigen sind, kann ich mir durchaus ein Unentschieden oder sogar ein finanziellen Vorteil bei einer rauchenden Bevölkerung vorstellen.

Schade, aber durchaus realistisch.

Nur kann das ein Argument für das Rauchen sein?
Sicherlich nicht.

PS. @********hare ... das eure Gangart hier im Forum nicht nur mir, sondern auch andere als scharf und z.T. agressiv empfinden, sollte euch ein wenig zu denken geben. Einfach einen Gang runterschalten! *zwinker*
O.T. Abdiskontieren
Erbitte kurze Erläuterung!

diskontieren: eine später fällige Forderung unter Abzug von Zinsen ankaufen

Abdiskontieren? *nixweiss*

Entschuldigt bitte diese kleine Spitze ... aber ich als Normalo komme mir bei solchen Wörtern immer so ungebildet vor. *heul*

Deutsch und verständlich .... das ist Trumpf. *frieden*
********hare Paar
679 Beiträge
Zweifelhafte Studie
Die hier zitierte Studie aus den Niederlanden, die aus dem sozialverträgliche Frühableben von Rauchern folgert, dass sie über ihr erbärmliches Leben hinweg geringere Gesundheitskosten verursachen als Nichtraucher, fußt auf einer amerikanischen Vorgängerstudie. Oder anders ausgedrückt: Sie äfft diese nach.

Hier gibt es Diskussionsbeiträge von Medizinern und Gesundheitsökonomen, die eben diese Vorgängerstudie in Zweifel ziehen, insbesondere die Schlussfolgerung, Raucher kämen das Gesundheitswesen billiger. Die Kritiker behaupten, dass Rauchen teuerer käme, und machen viele methodische Einwände gegen die Studie geltend.

http://www.raucherportal.de/kosten/kost6.htm
*****_48 Frau
181 Beiträge
Auch wenn ich bestimmt keine Freundin des Rauchens bin und ich auch nicht weiß, welche Bedeutung Ihr hier für das vielseitig gebrauchte Wort erbärmlich wählt, aber es klingt hier doch (immer wieder) erbärmlich (verächtlich). *traurig*
**********eume2 Frau
2.492 Beiträge
News: EU-weite Erhöhung der Tabaksteuer
Hallo *huhu*

Die EU-Finanzminister haben eine Erhöhung der Tabaksteuer beschlossen *top*

Leider noch eine Weile hin, und leider auch nicht in D-Land, weil hier die TS schon höher ist, als bspw. in Osteuropa (und meiner Einschätzung nach immernoch viel zu niedrig, aber nunja).

Trotzdem Good News, man freut sich als NR ja teilweise schon über Kleinigkeiten *freu2*
Nachzu lesen z.B. hier:
http://www.tagesschau.de/ausland/eufinanzminister108.html

LG, Laura *sonne*
*****k87 Paar
976 Beiträge
Okay, eigentlich könnten wir ja jubeln.

Dennoch - den Damen und Herren geht's ja hier leider ausschließlich um das Auffüllen ihrer Kassen. *tomaten*
Ziel ist weder die Raucher damit abzuschrecken noch etwas für die Gesundheiterhaltung zu finanzieren.
**********eume2 Frau
2.492 Beiträge
Dennoch - den Damen und Herren geht's ja hier leider ausschließlich um das Auffüllen ihrer Kassen.
Meinst Du? Das habe ich anders verstanden. Ich denke, es geht darum, den Schmuggel zwischen Ländern mit stark unterschiedlichen Packungspreisen unattraktiver zu machen... *gruebel*

Auf jeden Fall müsste man die Tabaksteuer eigtl. soweit erhöhen, dass ein (international überall gleicher) Packungspreis von 40,-Euro dabei herauskommt. Das hat Lothar Binding in seinem Buch vorgerechnet *achtung*

LG, Laura
********hare Paar
679 Beiträge
Paar88
Okay, eigentlich könnten wir ja jubeln.

Dennoch - den Damen und Herren geht's ja hier leider ausschließlich um das Auffüllen ihrer Kassen. *tomaten*
Ziel ist weder die Raucher damit abzuschrecken noch etwas für die Gesundheiterhaltung zu finanzieren.
Das trifft nicht zu. Die EU hat nichts von einer Erhöhung der Tabaksteuer.

Die EU verlangt seit Jahren einen rigiden Nichtraucherschutz und droht den einzelnen Ländern immer wieder mit Konsequenzen. Die EU hat ja auch die Warnhinweise auf Tabakverpackungen durchgesetzt.

Von einer Erhöhung der Tabaksteuer hat die EU nichts, weil diese den EU-Staaten zufließen. Sie möchte Länder mit Niedrigsteuersätzen und niedrigen Einkommen und hohen Raucheranteilen dazu zwingen, saftige Tabaksteuern zu erheben, mit dem Hintergedanken, dass dort die hohen Steuersätze doppelt wirken: einmal wegen der absoluten Höhe und dann wegen der relativ größeren Belastung der Raucher angesichts niedrigerer Einkommen. Ginge es nach der EU, würde Rauchen gleich ganz verboten.

Derzeit ist es halt so, dass Raucher in Hochsteuerländern ihr Budget entlasten können, in dem sie auf Eigenimporte oder Schmuggelware zurückgreifen. Damit wird die das Rauchen einschränkende Wirkung von hohen Tabaksteuern teilweise wieder umgangen. Gleichzeitig haben die Niedrigsteuerländer wiederum einen Anreiz an niedrigen Steuern festzuhalten, weil ihnen das trotz niedriger Steuersätze ein höheres Steueraufkommen beschert. Sprich: Polen besteuert dann gewissermaßen deutsche Raucher, und beide haben was davon: der deutsche Raucher, weil er mehr und billiger rauchen kann, und der polnische Staat, weil er mehr einnimmt und damit die Wirkung seiner niedrigeren Steuersätze ausgleicht.

Aus all diesen Gründen verlangt die EU zu Recht einheitlich hohe Steuersätze. Sind die erst mal durchgesetz kann man die Steuerschraube weiter anziehen.
******e06 Mann
689 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Das deutsche Krebsforschungszentrum hat zwei interessante Publikationen veröffentlicht.
Die erste beschäftigt sich mit dem
„Umweltrisiko Tabak – von der Pflanze zur Kippe“
http://www.dkfz.de/de/presse/pressemitteilungen/2009/dkfz_pm_09_59.php

Die zweite befasst sich mit den Kosten des Rauchens für Gesundheitswesen und Volkswirtschaft in Deutschland. Die Autoren empfehlen die Erhöhung der Tabaksteuer. Lest selbst:
http://www.tabakkontrolle.de/pdf/AdWfP_Die_Kosten_des_Rauchens.pdf

Grüße
Stefan
**********eume2 Frau
2.492 Beiträge
Die, die es betrifft, werden es wahrscheinlich auch diesmal wieder nicht lesen.

Vielleicht aber die, die die entsprechenden politischen Entscheidungen treffen können.

Die Hoffnung stirbt zuletzt.

LG, Laura
@******e06

Interessante Links - was steht jetzt aber den 33,5 Milliarden Kosten des Rauchens für Gesundheitswesen und Volkswirtschaft an Einnahmen gegenüber?
Wieviel bringen die Tabaksteuer ein, die Gewerbesteuer und Arbeitsplätze und deren Einkommenssteuer usw. aus der Tabakindustrie?
Ich nehme an, es ist trotz der o.g. Kosten ein Plus-Geschäft.

Genauso wie bei den Krankenkassen ggf. durch frühzeitiges Ableben der Raucher ihre vorhergehenden potentiellen Behandlungen vielleicht wieder ausgeglichen werden gegenüber dem längeren kostspieligen Altwerden der Nichtraucher.
******e06 Mann
689 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Die Tabaksteuer hat 14 Milliarden in 2007 gebracht. Mehr wirst du nicht gegenrechnen können, da ja wenn das Geld nicht für die Zigaretten ausgegeben würde, im Wirtschaftskreislauf verbliebe und über kurz oder lang für etwas anderes ausgegeben würde, wo es dann auch wieder in Arbeitsplätze, Gewerbesteuer usw. resultieren würde.
Ich bin kein Volkswirtschaftler, aber bin sicher, dass das schon die richtige Rechnungsweise ist.
Liebe Grüße
Stefan
Du weißt doch! Glaube keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht bzw. frisiert hast! *gg*
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